Meine ersten Erfahrungen auf einem anderen Kontinent
Hey Leute! Ich bin Lilly, siebzehn Jahre alt und verbringe mein Auslandsjahr in Maple Lake, Minnesota. Ich bin jetzt ungefähr seit einem Monat am anderen Ende der Welt, trotzdem fühlt es sich mittlerweile alles schon irgendwie normal an.
Meine ersten paar Tage hier hab ich in New York verbracht. Es war wirklich so ein schönes Erlebnis und ich bin echt froh, diese Chance bekommen zu haben. Es gibt darüber so viel zu erzählen, wir haben so viel gesehen, ich denke aber das müsst ihr einfach selbst erleben. Es hat sich einfach so surreal angefühlt. Wir haben einfach nicht wirklich verstanden, dass wir in New York waren! Aber so schön die Stadt auch war, das Highlight für mich waren wirklich die Menschen. Die anderen Austauschschüler, die ich dort kennengelernt habe, mit denen ich jeden Tag was zusammen gemacht habe. Auch wenn wir uns nur für 4 Tage kannten, hat es sich so angefühlt, als wären wir schon lange Freunde. Ich denke das liegt daran, dass wir alle durch das gleiche gehen; das Gleiche durchmachen. Wir haben auch immer noch Kontakt, tauschen uns über unsere jeweiligen Leben hier aus und planen uns definitiv nach dem Jahr zusammen zu treffen und was zu machen.
Trotzdem möchte ich euch auch eine wichtige Erfahrung nicht vorenthalten: Nicht alles läuft immer super gut, was ich bei meinem ersten Flug leider erfahren musste. Bei der Passkontrolle in Newark war ich sowieso schon super aufgeregt und da hat es nicht geholfen, dass der Mitarbeiter hinter dem Schalter Fragen gestellt hat, die mich echt verwirrt haben. Er war nicht zufrieden mit meiner Antwort, hat mich letztendlich zwar trotzdem durchgelassen, dennoch war das schonmal kein guter erster Eindruck. Er hatte wahrscheinlich einfache einen schlechten Tag und ich verstehe auch vollkommen, dass man bei so einem Job auch echt mal genervt sein kann. Trotzdem hat mich das in dem Moment echt verunsichert, sodass das dann auch der Wendepunkt meines Tages war. Am Anfang war alles echt aufregend, wir waren alle super aufgedreht, dass wir einfach wirklich in den USA waren. Aber dann hat man gemerkt, dass man eigentlich echt müde war, die ganzen neuen Eindrücke waren irgendwie auch anstrengend und letztendlich hatte ich dann schon am ersten Abend echt Heimweh und hab mich gefragt, ob das wirklich die richtige Entscheidung war, hier herzukommen. Man merkt also, dass nicht alles komplett wunderbar und perfekt ist.
Als wir dann aber die nächsten Tage in New York unterwegs waren, war mein Gefühl von Heimweh ganz verschwunden. Und seit dem ich hier bin, habe ich, abgesehen von dem ersten Abend, kein einziges Mal bereut, mich für ein Auslandsjahr entschieden zu haben.
Allgemein war es also eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen würde wollen. Wenn du also die Möglichkeit hast und gerade am überlegen bist, ob du es machen solltest, mach es!
Am Sonntag ging es dann also weiter für uns zu unseren Familien. Wir waren alle sehr aufgeregt, vor allem, weil manche von uns ganz allein weiter fliegen und umsteigen mussten. Bis zu dem Morgen meines Weiterflugs dachte auch ich, dass ich alleine weiter fliegen müsste. Ich hab dann aber erfahren, dass noch ein anderes Mädchen zum selben Flughafen zur selben Zeit fliegt. Ich war sehr erleichtert, obwohl ich jetzt glaube, dass ich es definitiv auch alleine geschafft hätte. Wir saßen sowieso nicht nebeneinander.
Das einzige, was wir gemeinsam gemacht haben, war der Security Check-In, was ehrlich gesagt auch das war, weswegen ich am meisten nervös war. Letztendlich war das echt unnötig. Es war zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil wir unsere Schuhe ausziehen mussten, wovon ich so verwirrt war, dass ich nochmal nachgefragt habe haha ☺, aber der Mitarbeiter war super nett und höflich und hat mir erklärt was ich machen soll. Ich hab das also auch geschafft. Danach hieß es nur noch warten, warten, warten. Wir wurden jeweils vier Stunden vor Abflug zum Flughafen gebracht, damit, falls irgendwas schief ginge oder es zu voll wäre, niemand seinen Flug verpassen würde. Deshalb saßen wir dann noch einige Zeit im Wartebereich des Boardings, da bei uns ja alles echt schnell ging. Das war aber gar nicht so schlimm. Eigentlich war es echt lustig, da auch viele der anderen Austauschschüler, die auch schon vorher zum Flughafen gefahren sind, noch im gleichen Terminal gewartet haben und man so noch was zusammen gemacht hat.
Irgendwann bin ich dann also endlich eingestiegen und dann bin ich ungefähr drei Stunden nach Minneapolis geflogen. Ich war aufgeregt, aber irgendwie gar nicht allzu nervös, eher einfach nur neugierig, meine Familie kennenzulernen und mein Leben in den USA zu starten. Als ich dann also angekommen bin, und zur Kofferannahme gegangen bin, habe ich meine Familie zum ersten Mal gesehen. Ehrlich gesagt hatte ich irgendwie Angst, sie gar nicht zu erkennen, da ich nur ein einziges, unscharfes Bild von ihnen hatte. Ich konnte sie aber glücklicherweise sofort erkennen, sie hatten auch ein selbstgemaltes Schild mit meinem Namen dabei, was das ganze umso einfacher gemacht hat hahah ☺.
Außerdem dabei war meine Local Coordinaterin, die die Situation auch gleich etwas angenehmer gemacht hat, indem sie mir Fragen gestellt hat und auch ein bisschen zwischen mir und meiner Familie vermittelt hat. Viele hatten zusätzlich Angst vor der Autofahrt vom Flughafen nach Hause, dass es sehr unangenehm werden würde. Ich hatte aber echt Glück. Meine Gasteltern waren gesprächig und interessiert, mein Gastvater hat gute Laune verbreitet, indem er zu seiner Country Musik gesungen hat, was die Stimmung aufgelockert und für Lachen gesorgt hat. Außerdem sind wir dann noch zu Culver’s, einem Fast Food Restaurant, gefahren und danach noch schnell einkaufen, sodass ich auch schon mal gucken konnte, ob ich irgendetwas brauchte oder bestimmtes zu Essen wollte.
Alles in allem war das erste Kennenlernen, sowie meine Reise, echt positiv und nichts wovor man eigentlich Angst zu haben braucht. Da das aber auch der Fall bei mir war, dachte ich mir, ich schreib ein bisschen darüber, damit ihr so eine wage Vorstellung davon habt, was euch möglicherweise auch erwartet. Natürlich ist jede Erfahrung unterschiedlich, aber ich hoffe trotzdem ich konnte ein bisschen helfen! ☺
Eure Lilly
Lilly verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Minnesota, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.