Hej, das ist nun mein 2. Bericht, was auch bedeutet, dass ich schon seit 2 Monaten in Schweden bin. Die Zeit ist superschnell vergangen und es fühlt sich nicht so an, dass ich schon seit 2 Monaten hier bin.
Mein zweiter Monat war definitiv ruhiger als der erste. Es war ein Monat wo ich mich bei meiner neuen Gastfamilie eingelebt habe und den Alltag normal werden lassen konnte. Meine Wochen laufen jetzt immer ziemlich gleich ab. In der Woche stehe ich um 6.30 Uhr auf. Nehme dann den Bus um 7.15 Uhr und fahre ca. 50 Minuten zur Schule. Ich der Schule angekommen nehme ich meine Sachen aus dem Spint und gehe zum Unterricht. Zwischen der ersten und zweiten Stunde holen wir uns dann meistens Fika. Fika ist eine Zwischenmahlzeit, die meistens süß ist. Man hat Fika morgens zwischen dem Frühstück und Mittagessen, manchmal auch zwischen dem Mittag und dem Abendessen und nach dem Abendessen. Wie ihr merkt, ist Fika sehr beliebt. Wenn wir uns in der Schule Fika holen, dann ist das meistens ein Kakao oder ein Kaffee und manche holen sich auch noch einen Wrap mit Käse oder Schinken oder ein Brötchen. Nach dem 2. Unterricht haben wir dann Zeit zum Mittagessen (meistens um 11 Uhr). Danach haben wir noch ein oder zwei Stunden Unterricht und um 15.15 Uhr endet die Schule.
Kleine Schleuse
In diesem Monat habe ich auch die ersten Prüfungen geschrieben. Dabei ist mir aufgefallen, dass es schwieriger ist eine gute Note zu bekommen. Ich habe zum Beispiel in meinem Physik-Test nur eine Aufgabe falsch gehabt. Diese hat aber 4 Punkte gebracht, weswegen ich dann ein C+ bekommen habe, also ca. eine 3+. Man muss dazu aber auch sagen, dass es vielen, wenn nicht sogar den meisten (Schüler*innen und Eltern) nur wichtig ist zu bestehen, also mit einem E (einer 5). Was mir auch aufgefallen ist, ist dass es keine mündlichen Noten wie in Deutschland gibt. Hier zählt eher, wie man im Unterricht mitarbeitet und ob man seine Aufgaben abgibt.
Wo wir schon bei Dingen sind, die mir aufgefallen sind, könnte ich auch gleich über ungewöhnliche Essens Gewohnheiten berichten. Wir saßen zusammen beim Mittagessen und es gab Fisch. Zum Fisch werden hier auch immer Zitronen dazugegeben. 2 aus meiner Klasse haben sich dann einen Teller voll mit Zitronen gemacht und diese mit sehr sehr viel Salz gegessen. Ich muss sagen mein Geschmack war es nicht, aber dafür waren die Zitronen am Ende leer, da die eine Mitarbeiterin die ganze Schüssel mit Zitronen auf unseren Tisch gestellt hat.
In unsere Gruppe mit allen Austauschschülern, die in Schweden sind, haben wir auch ein paar ungewöhnliche Essensgewohnheiten zugeschickt bekommen, zum Beispiel Pizza mit Bananen (aber trotzdem noch anderer normaler Belag wie Schinken) oder auch Reis mit einer Soße und Bananen. Für die Italiener in unserer Gruppe war es sehr schockierend, dass die Schweden Nudeln mit Majo essen (finde ich ehrlich gesagt auch etwas merkwürdig, aber na gut, jeder so wie er es mag).
In diesem Monat haben wir Austauschschüler auch das erste Mal miteinander telefoniert. Es waren leider nur ca. 16 von 43 dabei, aber es war schön, die, die dabei waren mal kennenzulernen. Es war sehr lustig und wir haben ca. 7,5 Stunden telefoniert (bis halb 4 morgens). Die letzten 2 Stunden waren wir aber nur noch zu sechst. 2 haben sogar noch eine Stunde länger bis halb 5 am Morgen telefoniert. Wir haben über die unterschiedlichsten Themen gesprochen. Es ging von der Vorstellung, wo wir gerade leben und von wo wir herkommen, über geschichtliche Themen und warum die Schweden manchmal komisch sind, bis zu der Deutschen Bahn.
Vielleicht interessiert euch auch noch, wie es bei mir so mit der Sprache läuft. Also das Verstehen klappt schon echt gut, aber ich traue mich noch nicht zu sprechen. Im Moment versuche ich gerade so wenig wie möglich mit dem Übersetzer im Unterricht zu arbeiten, egal ob Lesen oder Schreiben, aber ganz ohne klappt es natürlich noch nicht. Gerade bei Arbeiten ist mir der Übersetzer lieber, da ich Angst habe etwas falsch zu verstehen. Mein nächstes Ziel ist es mich zu trauen zu reden, aber ich glaube das wird noch ein bis zwei Monate dauern, bevor ich keine Angst mehr habe. Das ist aber auch ganz normal, also macht euch keine Gedanken wegen der Sprache, das kommt mit der Zeit.
Diesen Monat hat es sogar das erste Mal geschneit und die Nordlichter konnte ich auch zum ersten Mal sehen. Leider ist das Foto am Ende entstanden, wo es nicht mehr so stark war, da wir die Hunde wieder einfangen mussten.
Vises och Hejdå,
Lexa
Sonnenuntergänge im Oktober:
Lexa verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Schweden. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.