Weihnachten ist mein Lieblingsfeiertag. Ich liebe einfach die Atmosphäre, die Lichter und das Essen!
Und deswegen war ich extra gespannt, wie dieser Feiertag in einem anderen Land so aussieht. Vor Allem weil man auch oft hört, dass die Amerikaner für Weihnachten „all out“ gehen. Und ich freu mich, das wirklich bestätigen zu können. Im November lief schon Weihnachtsmusik in der Mall und dann zum Ende November hin wurden schon die Häuser geschmückt. Ihr müsst wissen, dass im November hier erst noch Thanksgiving gefeiert wird. Das ist hier ein sehr großer und beliebter Feiertag, an dem man sich mit der Familie trifft und zusammen ganz viel isst. Und viele Amerikaner bestehen darauf, dass erst nach Thanksgiving für Weihnachten geschmückt wird. Aber dann wurde auch richtig geschmückt. Mit viel Kitsch, alles bunt und oft auch sehr groß und umfangreich.
Im Dezember hatte ich dann einen „Jingle-Ball“, also einfach ein Dance mit Weihnachtsdeko. Allgemein hat meine Schule mehrere süße Sachen zu Weihnachten gemacht. Wir hatten einen „Deck the halls“ Wettbewerb, bei dem man den Flur vor seinem Klassenraum der zweiten Unterrichtsstunde dekorieren sollte. Ich habe mich da echt darauf gefreut und meine Klasse hat sich auch echt viel Mühe gegeben. Wir haben „Polar Express“ als Thema genommen. Letztendlich sind wir leider nur dritter Platz geworden, haben aber trotzdem einen kleinen Preis bekommen. Jetzt haben wir Weihnachtsferien, leider nur weniger als zwei Wochen. Letztendlich waren die wirklich zwei Wochen, weil wir den letzten Schultag vor den Ferien einen Schneetag hatten, also keine Schule.
Meine Gastfamilie ist sehr groß, weshalb wir zu mehreren Familienfeiern gegangen sind. Zwei Familienfeiern mit der Familie meiner Gastmutter und eine mit der Familie meines Gastvaters. Und ich fand es sehr erstaunlich, wie unterschiedlich diese Feiern und deren Atmosphäre waren. Die Familie meines Gastvaters ist etwas kleiner, sehr religiös und konservativer, während die Familie meiner Gastmutter sehr groß und chaotisch ist. Dementsprechend waren die Feiern dann auch. Mit der Familie meines Gastvaters haben wir alle zusammen ein festliches Abendessen gegessen, so wie ich es auch von zuhause kenne, während die Familie meiner Gastmutter das Essen die ganze Zeit in der Küche stehen gehabt hatte und jeder essen konnte, wann er wollte. In beiden Familien haben wir
jedoch das gleiche Spiel gespielt: „The Dice Game“, also „das Würfel-Spiel“. Hierfür hat jede Familie kleine Geschenke mitgebracht, um die dann gewürfelt wurde. Ich finde die Idee echt cool und werde versuchen, meine Familie zu Hause auch dazu motivieren!
Heiligabend waren wir dann in der Kirche und hinterher haben wir Geschenke ausgepackt. Normalerweise ist die Bescherung in Amerika am Morgen des 25. Dezember, aber da wir am nächsten Tag zu einer weiteren Familienfeier gegangen sind, haben wir es vorgezogen. Ich hab mich auch echt gefreut. Ich habe richtig süße Geschenke bekommen, bei denen ich gemerkt habe, dass sie echt von Herzen gekommen sind. Ich wurde wie ihre anderen Kinder behandelt. Insgesamt hatte ich ein bisschen Heimweh an Weihnachten. Der Gedanke nicht wie sonst immer mit meiner Familie zusammen zu sitzen, war schon echt komisch. Aber das ging auch schnell wieder vorbei. Und als jemand, der Weihnachten liebt, kann ich das amerikanische Weihnachten jedem empfehlen, einmal zu erleben.
Lilly verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Minnesota, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.