Life Update:
Die letzten Wochen waren echt toll. Das Wetter wird momentan ein bisschen besser, es ist zwar immer noch sehr kalt aber die Sonne scheint und macht es erträglicher.
Ich habe letzte Woche mit Track angefangen, wollte nach dem ersten Tag aufgeben und nicht mehr zum Training gehen, habe es dann aber weiter gemacht und jetzt mag ich es. Es kann sehr anstrengend sein, aber auch manchmal ganz gechillt. Wir sind sogar letzte und diese Woche zum Laufen raus gegangen. Bei -2 grad Celcius. Letztendlich war es gar nicht so schlimm, weil ich schon an das Wetter gewöhnt bin.
Die letzten Wochenenden war ich echt viel unterwegs. Vor ein paar Wochen ist mein Gastvater mit mir und meiner Freundin, ein deutsche Austauschschülerin, nach New Ulm gefahren. Das ist eine sehr deutsche Stadt hier in Minnesota. Wir haben uns Herrmann the German angeschaut, sind durch Downtown gelaufen und haben viele Läden mit deutschen Namen gesehen und waren deutsch essen. Das war echt cool.
Morgen ist der erste Tag von Springbreak. Einerseits freue ich mich, Ferien zu haben, anderseits mag ich Schule, weil ich dann alle meine Freunde sehen kann und es nicht langweilig ist. Momentan ist der Großteil meiner Freunde aber in Spanien mit der Spanisch Lehrerin. Nur eine meiner Freunde, eine Austauschschülerin aus Spanien, ist hier mit mir und wir planen schon, was wir alles so während Springbreak machen. Eine der Substitute Lehrer:innen plant mit uns, Städte und Museen hier in Minnesota zu besuchen und ich freue mich echt darauf.
Außerdem ist meine Gastmutter gestern Abend gegen 22:30 Uhr in mein Zimmer gekommen und hat gefragt, ob ich mit Ihnen Nordlichter angucken fahren möchte, da sie gerade einige Posts gesehen hatte von Leuten aus unserer Stadt, die Fotos gemacht haben. Dann sind wir mit dem Auto ein bisschen von den Häusern weggefahren und haben tatsächlich welche gesehen. Es war echt schön. Leider sind sie hier nicht ganz so stark zu sehen wie am Nordpol oder so, aber man konnte definitiv etwas sehen.
Und hier ein kurzes Gefühlsupdate:
Momentan fühle ich mich immer ein bisschen hin- und hergerissen, wie ich mich fühlen soll. Ich bin jetzt schon seit sieben Monaten hier, habe mir ein neues Leben aufgebaut, neue Freunde gefunden und mich an alles gewöhnt. Es fühlt sich so normal an und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, in zweieinhalb Monaten nach Hause zu gehen. Ich finde es so komisch, wenn ich mir vorstelle, dass ich bald mit meiner Familie zu Hause sitze, ihnen alles erzähle und es dann wirklich vorbei ist. Natürlich kann ich immer wieder zu Besuch nach Amerika kommen, meine Freunde und Familie wieder sehen, aber es wird nie wieder so sein, wie jetzt. Ich werde hier kein richtiges Leben mehr haben; hier nicht mehr zur Schule gehen. Also bin ich einerseits schon echt traurig und möchte hier bleiben, anderseits freue ich mich aber auch richtig auf Zuhause. Ich vermisse meine Familie, meine Freunde und deutsches Essen. Ich freue mich darauf in meinem eigenen Bett zu schlafen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und etwas von der Bäckerei zu kaufen. Ich vermisse die deutsche Kultur, und freue mich auf meine Sommerferien in Deutschland.
Ich denke es geht fast allen Austauschschülern so, und es gibt auch nicht wirklich etwas, das man machen kann. Das ist ein Teil des Austauschschülerlebens und eigentlich ist das auch gut so. Es zeigt Einem, dass man hin- und hergerissen ist zwischen zwei Orten, die man zuhause nennt. Und ich finde das ist echt toll, dass wir das Glück haben, unser Herz an zwei Orten auf der Welt zu haben, an denen wir immer willkommen sind.
Lilly verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Minnesota, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.