Nun sind zwei Monate seit dem letzten Bericht verstrichen, aus persönlichen Gründen konnte ich leider letzten Monat nicht schreiben.
Ich möchte hier außer, dass ich Gastfamilie gewechselt habe, nicht nennen, was passiert ist. Aber ich würde gerne jedem, der das hier liest, einen Rat mitgeben. Wenn ihr euch unwohl oder alleine fühlt, aber denkt, es ist nicht wichtig genug oder ihr euch schuldig fühlt, zögert bitte nicht mit jemandem zu sprechen und eine Lösung zu finden, bzw. die Gastfamilie zu wechseln. Am Ende des Tages ist es eure Erfahrung und ihr entscheidet, wie ihr sie im Gedächtnis behalten wollt. Eine Veränderung kann die Perspektive verändern und Umstände grundlegend verbessern!
Aber nun beiseite mit den negativen Gefühlen, ich werde von den puren Erlebnissen und nicht den verbundenen Gefühlen berichten. Vor ungefähr einem Monat besuchte ich mit meiner damaligen Gastfamilie das Great Barrier Reef. Wir hatten nicht ein Hotel auf der Hauptinsel Hamilton Island, sondern auf der kleineren, aber wunderschönen Insel namens Day Dream Island. Von dort aus ging es direkt am ersten Tag zum Riff, wo wir schnorchelten (im Preis inbegriffen), eine Schnorchel Safari machten und sogar mit Flasche (und Begleitung, meine Gastschwester und ich haben keinen Tauchschein) direkt am Rand des Riffes entlang tauchten. Natürlich konnten wir nicht das gesamte Riff sehen, das sich über eine Fläche erstreckt, die der von Italien oder Japan gleicht.
Mein persönliches Highlight war eine Jetski Tour zu Sonnenuntergang an unserer Insel entlang. Ansonsten verbrachten wir die Zeit im Pool, besuchten Hamilton Island und White-Haven Beach.
Jetzt ein kleiner Zeitsprung: ungefähr zwei Wochen später bin ich langsam in meiner neuen Gastfamilie angekommen. Ich habe eine japanische Gaststudentin als Gastschwester und nur eine Gastmutter namens Pauline. Aber sie ist mehr als genug als Familie. Herzenswarm, caring und absolut liebenswürdig. Ich habe schon jetzt eine engere Beziehung mit ihr als mit meiner vorherigen Familie (auch, wenn ich mit dieser auch gute Erlebnisse hatte) und freue mich jeden Tag aufs Neue nach Hause zu kommen und mit ihr auf der Couch zu reden. Und das ist was ich meine, wenn ich sage, eine Veränderung kann sehr viel Gutes mit sich bringen!
Nun habe ich die Freiheit jeden Tag und lange aus zu gehen, auch, da die Lage nun nicht nur näher an der Schule, sondern generell besser verbunden liegt. Und diese Freiheit nutze ich auch in vollen Zügen, denn plötzlich rennt die Zeit und ist viel zu knapp für all das, was ich noch unternehmen möchte! Stand heute habe ich noch genau 2 Wochen, bevor ich nach 10 Monaten, die Anfang letzten August begonnen haben, meinen Heimflug antrete! Jeden Tag versuche ich etwas zu unternehmen, gehe an den Strand, mit Freunden essen und nach Brisbane.
Ich werde meine Freunde hier wirklich sehr vermissen. Natürlich freue ich mich auf meine Eltern, Familie und Freunde zu Hause, aber weg möchte ich trotzdem nicht mehr. Jetzt geht es mir zum ersten Mal WIRKLICH gut, ohne Haken und innere Unruhe. Ich wünschte, ich hätte dieses Gefühl schon eher haben können, aber “hätte-hätte“ hilft nun auch nichts mehr, sondern in vollen Zügen genießen, was noch übrig ist!!!
In dem Sinne, „See you on the other side”, der nächste und letzte Bericht wird aus Deutschland erstattet…
Amelie verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Queensland, Australien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.