Der zweite Monat auf La Réunion ist leider schon vorbei.
Der September war wirklich sehr aufregend, denn ich habe nicht nur vieles besichtigt, sondern habe auch einen eher nicht so einladenden Ort besuchen müssen. Dennoch konnten die vielen Geburtstagsfeiern alles wieder aufhellen.
Besichtigung der „Route des laves“
Anfang September habe ich mich mit meiner Gastfamilie auf die „Route des laves“ begeben. Es ist ein Abschnitt, der Nationalstraße 2, zwischen Sainte-Rose und Saint-Philippe. Die Straße heißt so, denn Außen rum liegt überall das Gestein der Lava, der Vulkanausbrüche. Sowas zu sehen ist sehr faszinierend, denn einerseits sieht es unfassbar schön und mystisch aus, anderseits muss man daran denken, dass Vulkanausbrüche immer große Schäden anrichten.
In Saint-Philippe haben wir dann einen Stopp gemacht, um diesen wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Natur genießen zu können.
Später ging es dann auch schon weiter nach Saint-Rose zu den „L´Anse des Cascades“. Es ist ein Ort mit einem kleinen Fischerhafen und mehreren kleinen Wasserfällen, die auf den umliegenden Klippen fließen. Dort kann man toll spazieren gehen, den Kopf abschalten und die Natur auf sich wirken lassen.
In Saint-Rose steht ebenfalls die sehr bekannte Kirche „Notre Dame des Laves“.
Während des Vulkanausbruchs des „Piton de la Fournaise“, im Jahr 1977, blieb die Kirche auf wundersame Weise verschont, denn die fließende Lava teilte sich in zwei und umging die Kirche. Doch alles andere in der Nähe, wurde von der Lava zerstört. Heute zieht die „Notre Dame des Laves“ viele Touristen an, da der Lavastrom, der die Kirche umzingelt hat, immer noch vorhanden ist. Heute ist sie eine der größten Kultstätten auf Réunion.
Krankenhausaufenthalt
Zwei Tage später befand ich mich im Krankenhaus 🙁
Sonntagabend hatte ich schon leichte Bauchschmerzen, doch am nächsten Tag entschied ich mich ganz normal in die Schule zu gehen. In der Schule wurden die Schmerzen so stark, dass ich meine Gastmutter anrief, die sich sofort auf den Weg machte, um mich abzuholen. Wir fuhren ins Krankenhaus, wo dann ganz viele Untersuchungen gemacht wurden, denn es bestand der Verdacht, auf eine Blinddarmentzündung. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag mit Warten und verschiedenen Untersuchungen. Ich hatte um die 40°C Fieber, mir war kalt und ich war einfach nur erschöpft. Es war auch noch nicht klar, ob ich im Krankenhaus bleiben müsste. Gegen 21:00 Uhr konnten uns die Ärzte dann mitteilen, dass es sich um eine sehr starke Blasenentzündung handelt, die mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Glücklicherweise konnte ich wieder nach Hause und musste nicht über Nacht bleiben. Auf dem Weg nach Hause, fuhren wir zur Apotheke, um das Antibiotikum zu kaufen. Die Apotheken haben hier tatsächlich noch sehr spät auf, denn die Leuten müssen meistens länger Arbeiten und erledigen dementsprechend ihre persönlichen Dinge am Abend.
Zu Hause angekommen konnte ich mich endlich richtig ausruhen. Die nächsten zwei Tage waren ziemlich anstrengend, weil ich noch immer hohes Fieber hatte und es mir nicht gut ging. Doch mit den Tagen wurde es besser. Meine Gastfamilie war sehr fürsorglich, beispielsweise blieb meine Gastmutter den ganzen Nachmittag mit mir im Krankenhaus und meine kleine Gastschwester kam jeden Abend in mein Zimmer, um mir eine Geschichte vorzulesen.
Eine Woche später ging es mir wieder so gut, dass ich mit meinen kleinen Gastgeschwistern einen Spaziergang zum „Parc de la trinité“ machen konnte. Um nochmal kontrollieren zu lassen, ob alles in Ordnung ist, waren meine Gastmutter und ich beim Arzt, der dann einen Ultraschall machte und zum Glück nichts auffälliges gefunden hat.
Geburtstagsfeiern
Am 18.09 feierte ich zusammen mit meiner Gastfamilie und Freunden meinen sechzehnten Geburtstag. Sweet 16, wie viele sagen würden.
Das „Feiern“ ging schon einen Tag vorher los, mit einer Tour um die Insel, die meine ältere Gastschwester für mich organisiert hatte. Ich lud Freunde ein und mit einem gemieteten Bus cruisten morgens los. Wir hörten während der Fahrt viel Musik, lachten und unterhielten uns viel.
Der schönste Ort, zu dem wir gefahren sind, ist meiner Meinung nach „Le bassin bleu“ in Sainte-Anne. Es ist ein Süßwasserbecken an der Mündung eines Flusses, an dem man im klaren Wasser baden gehen kann. Zusammen picknickten wir dort und gingen natürlich schwimmen.
Am nächsten Tag, also an meinem Geburtstag, ging ich mit meiner Gastfamilie in einem Restaurant essen. Das Restaurant befindet sich in Saint-Paul und bietet einen wunderschönen Blick auf das Meer mit schwarzem Strand davor. Der schwarze Sand stammt von den Vulkangesteinen.
Das Essen war herausragend köstlich und die Stimmung super.
Nach dem Essen besichtigten wir noch die Grabstätte eines sehr bekannten Piraten. Laut einer Geschichte soll er hier auf der Insel einen Schatz versteckt haben, doch bis heute wurde der Schatz nie gefunden.
Ausflug nach „Kélonia“
Eine Woche später ging es auf den Geburtstag einer Freundin. Für den Tag hatte sie einen Ausflug nach „Kélonia“ geplant, mit anschließendem Besuch des Strandes.
„Kélonia“ ist ein zoologisches Museum in Saint-Leu, welches Meeresschildkröten schützt, pflegt und für die Öffentlichkeit sensibilisiert. Gemeinsam mit anderen Freunden sind wir mit dem „Car Jaune“ dort hingefahren und hatten eine ziemlich lustige Führung durch das Aquarium. Der Guide erzählte viele interessante Dinge, wie zum Beispiel, dass Meeresschildkröten bereits seit über 150 Millionen Jahren auf unserer Erde existieren. Nur um das ein Mal zu verdeutlichen: Dinosaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben. Anschließend sind wir noch an den Strand in Saint-Gilles-Les-Bain gefahren und haben dort einen atemberaubenden Sonnenuntergang gesehen.
Obwohl der Tag schon lang war ging es für mich und meine Gastfamilie noch auf einen letzten Geburtstag. Es war der achtzehnte Geburtstag eines Cousins. Wir haben viel gegessen, getanzt und natürlich hat die eine oder andere Tante eine lustige, vielleicht auch bisschen peinliche Geschichte über das Geburtstagskind erzählt. Es gab unter vielen Kuchen eine Torte, die mir persönlich sehr gut gefallen hat und die ebenfalls sehr lecker schmeckte.
Das war es auch schon wieder mit dem monatlichen Update. Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und ihr wartet schon gespannt darauf, was ich als nächstens zu erzählen habe.
Bis bald!
Laura verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 auf La Réunion, einer französischen Insel im pazifischen Ozean. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.