13:07 30. September 2022

Meine ersten Wochen in Spanien

Wie ist es im Spanien? Wie war der Abschied? Wie läuft es mit der Sprache? Ist es schwer für dich? Und vieles mehr wurde ich von Freunden und Familie nach kurzer Zeit meines begonnenen Auslandsjahres gefragt. Und ich möchte euch gerne darüber berichten, auch wenn ich es selber zum Teil noch gar nicht richtig weiß.

Aber erstmal zu mir:

Ich bin Ella, 17 Jahre alt und momentan bin ich in Spaniens Hauptstadt Madrid. Okay, nicht mitten in Madrid, aber halt in der Nähe.

Aber wieso bin ich hier? Und wie kam es überhaupt dazu?

Für mein 10-monatiges Auslandsjahr habe ich mich ziemlich spontan entschieden. Natürlich nicht von einem auf den anderen Tag, aber so lange darüber nachgedacht hab ich auch nicht. Und entschieden habe ich mich nun mal für Spanien. Darüber nachgedacht habe ich vor allem, weil viele meiner Freunde überlegt haben, ins Ausland zugehen. Trotzdem habe ich erst gezögert und es mir nicht wirklich zugetraut. Aber natürlich kam das Thema auch in meiner Familie auf. Da ich eine große Schwester habe, die das alles schon erlebt hat, konnte sie natürlich viele Erfahrungen mit mir teilen. Also, wenn es euch gerade genauso geht und ihr hin- und hergerissen seid, dann möchte ich für euch wie meine große Schwester sein und meine Erfahrungen teilen. Im Endeffekt hab ich mich morgens im Juni 2021 am Frühstückstisch dafür entschieden, dass ich doch ins Ausland möchte. Da ich mich schon länger für die spanische Kultur, sowie Sprache interessiert habe, entschied ich mich für Spanien.

Und ja, jetzt bin ich hier.

Wie war der Abschied?

Der Abschied ging so schnell, dass ich es gar nicht richtig realisiert habe. Bevor ich aber nach Madrid gekommen bin, war ich im Softlanding Camp in Barcelona. Eine „Softe Landung“ war es, für mich leider nicht gerade. Am Flughafen in Barcelona kam mein aufgegebenes Gepäck nicht an. Nach kurzer Zeit konnte ich aber alle meine Daten angeben und konnte schonmal mein Spanisch testen. Zum Glück ist eine weitere Schülerin mit mir geflogen und konnte mir somit helfen. Am Flughafen in Barcelona hat uns dann eine Partnerorganisation von DFSR in Empfang genommen. In Barcelona haben wir viel gesehen und konnten neue Freundschaften schließen. Uns mit anderen Schülern austauschen und erfahren, wer wohin kommt.

Meine Gastfamilie, fühle ich mich wohl?

Ich glaube, vor dem ersten Treffen mit meiner Gastfamilie war ich mit am meisten vor aufgeregt. Zu wissen, dass man in ca. 5 Minuten die Familie kennenlernt, mit denen man 10 Monate zusammenlebt, macht einen ganz schön nervös. Wobei ich nicht sagen würde, dass das negativ ist. Da ich ca. 3 Wochen vorher mit meiner Gastfamilie telefoniert hatte, hatte ich definitiv ein sichereres Gefühl. Ich kann das jedem sehr empfehlen. Bedenken sollte man aber vor allem, dass die Gastfamilie natürlich auch aufgeregt ist. Natürlich bleibt für die Familie vieles gleich, jedoch ist es trotzdem vielleicht eine neue Erfahrung bzw. ist man für die Familie quasi „fremd“.

Die ersten Tage waren ziemlich schwierig für mich, da ich das Gefühl hatte, kein Wort zu verstehen und zu sprechen sowieso nicht. Tatsächlich hätte ich es gar nicht erwartet, aber schon am zweiten Abend hatte ich ziemlich starkes Heimweh. Viele erzählen immer, dass es besonders am Anfang eine ziemliche Hochphase ist. Dass alles toll ist und man sich eher fühlt, wie im Urlaub oder in einem Austausch. Bei mir war diese Hochphase nicht wirklich da.

1. Schultag

Und dann war es so weit. Der erste Schultag stand an. Ich war so aufgeregt und hab versucht, den ganzen Tag nur zu lächeln. Zum Glück waren meine neuen Klassenkameraden sehr freundlich und haben mich ziemlich gut mit eingebunden. Trotzdem habe ich Probleme gehabt, zu verstehen, was gesagt wird. Besonders, weil Spanier manchmal super schnell reden. (Einmal kurz zu meinen Spanischkenntnissen: ich habe Spanisch als 3 Fremdsprache in der 8 Klasse gewählt. Durch Corona fehlt mir aber, wie wahrscheinlich vielen, ziemlich viel Unterrichtsstoff.)Am Nachmittag nach dem ersten Schultag war ich ziemlich fertig und habe ziemlich daran gezweifelt, ob ich das alles schaffen werde.

Das spanische Schulsystem

Das System in den Schulen ist in Spanien ganz anders, als in Deutschland. Hier gibt es Noten von 1 bis 10 und 10 ist das Beste. Ich weiß nicht, ob es nur an der Sprache liegt, aber die Schule hier kommt mir definitiv schwerer vor als in Deutschland. (Ich mache gerade die 11 Klasse, also 1* Bachillerato). Die Noten dieses Jahres zählen für meine Mitschüler tatsächlich schon für deren Bewerbungen an den Universitäten. Bei mir beginnt der Unterricht immer morgens um 8:20 Uhr und geht bis 14:20 Uhr. Jedoch ist das von Schule zu Schule unterschiedlich.

Heimweh und das Gefühl nach knapp drei Wochen

Jetzt bin ich tatsächlich schon fast drei Wochen bei meiner Gastfamilie und mir geht es deutlich besser. Natürlich ist es vor allem mit der Sprache noch total schwer, aber besonders meine Gastfamilie nimmt Rücksicht darauf, dass ich verstehe, worüber sie reden. Auch mein Heimweh ist so gut wie weg. Klar vermisse ich meine Familie, aber besonders wichtig für mich war einfach, dass ich nicht alleine in meinem Zimmer bin. Also habe ich ganz viel mit meiner Gastfamilie gemacht. Besonders mit meiner Gastmutter und dem Hund gehe ich oft spazieren. Auch meine Gastgeschwister kommen häufiger mal mit. (Ich habe übrigens Gasteltern, zwei Gastschwestern und einen Gastbruder). Dank meiner Gastfamilie, fühle ich mich mittlerweile viel wohler. Aber auch durch meine neuen Bekanntschaften aus der Schule.

Das waren meine ersten 3 Wochen in Spanien und ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, meinen Bericht zu lesen.

Bis bald!

Elisabeth

Elisabeth

Spanien

Elisabeth verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in der Nähe von Madrid, Spanien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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