Die letzten Wochen waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit vielen ups und downs. In diesem Bericht würde ich gerne über meinen letzten Monat in den USA erzählen, sowie über die ersten Tage in Deutschland.
Die letzten Schulwochen:
Die Sommerferien beginnen in den USA meist schon früher, als in Deutschland und mein letzter offizieller Schultag war der 25. Mai. Doch davor habe ich noch einiges erlebt…
In vielen Highschools gibt es ein sogenanntes „Powder puff game“. Dabei schlüpfen Junior und Senior Mädchen in die Rollen der Football Spieler und treten gegeneinander an. Die Jungs dürfen dafür die Rollen der Cheerleader übernehmen und sind für die gute Stimmung zuständig. Am Tag des Spiels traf ich mich nach der Schule mit zwei Freundinnen, um noch etwas zu essen. Am Abend liefen wir dann zum Footballfield unserer Schule und sahen uns das Spiel an. Es hat sehr viel Spaß gemacht und am Ende wurden sogar T-Shirts verschenkt.
Dies war auch tatsächlich eine der letzten großen Schulveranstaltung und die folgenden Wochen darauf liefen entspannt ab. Viele Lehrer machen auch kein Unterricht mehr sondern spielen Spiele oder machen gar nichts. In der letzten Schulwoche waren die Final Exams und deswegen musste ich auch nicht jeden Tag in die Schule, sondern nur an den Tagen, an denen ich eine Prüfung hatte. Das war zum einen sehr gut, da man mehr Freizeit hat, doch auf der anderen Seite natürlich schade, da man sich von den Lehrern und Mitschülern verabschieden musste.
Am Abend des letzten Schultages fand außerdem die Graduation statt. Ich durfte als Gast dabei sein, da ich viele Freunde hatte die Seniors waren. Die Graduation fand in einer großen Veranstaltungshalle statt und war wirklich schön. Alle Absolventen wurden einzeln aufgerufen, es wurden Reden gehalten und am Ende die Hüte geworfen. Nach der Feier wurden noch Bilder gemacht und wir haben den Abend als Freundesgruppe ausklingen lassen.
Meine beiden besten Freundinnen (welche auch Seniors waren) veranstalteten außerdem eine private Graduation Party, da das in den USA so üblich ist. Freunde und Familie kamen und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Powder Puff Game
Graduation Party
Graduation
Was so passiert ist:
Eines der größten Events des letzten Monats war das Ed Sheeran Konzert, welches ich mit zwei Freundinnen besuchte. Es fand in einem großen Stadion in Houston statt. Das Konzert war ein unglaubliches Erlebnis und wird mir für immer in Erinnerung bleiben.
Meine Gastfamilie organisierte außerdem eine kleine Abschiedsfeier für mich. Viele Familienmitglieder kamen, um sich von mir zu verabschieden und ich bekam sogar einen eigenen Kuchen. Es war natürlich sehr schade Auf Wiedersehen zu sagen, aber ich weiß ganz genau, dass ich in den nächsten Jahren alle so oft wie möglich besuchen werde!
Ed Sheeran Konzert
Abschiedsparty
Am 29. Mai war dann Memorials Day. Dies ist ein Feiertag in den USA zur Ehrung und Trauer des US-Militärpersonals, das während seines Dienstes in den Streitkräften der Vereinigten Staaten gestorben ist. Meine Gastmutter meldete uns für diesen Tag bei einem 5k Lauf an, der am Morgen stattfand. Die Strecke führte an einem Highway entlang mit einer tollen Sicht auf die Skyline Houstons. Nach dem Lauf entschieden wir uns dafür, an den Strand nach Galveston zu fahren. Wir verbrachten einige Stunden am Wasser, fuhren aber dann noch mal in die Innenstadt Galvestons, um etwas zu essen und uns ein wenig umzusehen. Außerdem fuhren wir mit einer Fähre an der Küste entlang und sahen den Sonnenuntergang am Strand.
Memorials Day Lauf
Meine letzte Woche in den USA:
In meiner letzten Woche habe ich jeden Tag etwas mit meiner Gastfamilie oder meinen Freunden gemacht. Zum Beispiel fuhren meine Gasteltern mit mir und meiner Gastschwester zu einem sehr schönen Park um spazieren zu gehen und den Sonnenuntergang zu sehen, der wirklich sehr schön war an dem Tag.
Ich musste ebenfalls zwei sehr guten Freundinnen, die auch Austauschschülerinnen sind Tschüss sagen, da diese vor mir geflogen sind. Wir trafen uns und verbrachten noch ein bisschen Zeit miteinander. Auch dieser Abschied fiel mehr sehr schwer, doch ich bin umso dankbarer diese Menschen kennengelernt zu haben und bin mir sicher, dass ich sie ganz bald wieder sehen werde.
Am Tag vor meinem Abflug fuhren meine Freunde und ich in das Naturkundemuseum in Houston. Es war sehr interessant und wirklich mal etwas anderes. In dem Museum gab es auch ein Schmetterlingshaus, wofür wir uns auch Karten kauften. An dem selben Tag ging ich außerdem mit meiner Gastfamilie abends essen. Ich genoss mein letztes richtiges mexikanisches Gericht und verbrachte einen schönen Abend mit allen.
Das Koffer packen stellte sich dann als etwas schwieriger heraus. Aufgrund zu vieler Kleidungsstücke und anderen Dingen, musste ich vor meiner Abreise ein Paket nach Deutschland schicken und einen extra Koffer packen. Allerdings hatte mein Gepäck dann kein Übergewicht, worauf ich sehr stolz war! 🙂
Schmetterlingshaus
Tag der Abreise
Am Tag meiner Abreise packte ich noch die letzen Dinge in meinen Koffer und versicherte mich, dass ich mein Zimmer auch ordentlich und sauber hinterlasse. Ich verabschiedete mich von meiner Gastschwester und meinem Gastvater, da beide leider an diesem Tag arbeiten mussten. Doch als seelische Unterstützung kam dann eine Freundin vorbei, die mit mir und meiner Gastmutter zum Flughafen kam. Bevor wir zum Flughafen fuhren aßen wir noch etwas zu Mittag und holten uns einen Kaffee. Am Flughafen angekommen begleiteten die beiden mich noch zur Gepäckabgabe, doch vor der Sicherheitskontrolle musste ich mich dann leider endgültig verabschieden. Nach der Sicherheitskontrolle lief ich dann zu meinem Gate und kurze Zeit später durften die Passagiere auch das Flugzeug betreten. Der Flug verlief entspannt und ohne Turbulenzen. Ich kam am Morgen den 02.06.2023 sicher am Frankfurter Flughafen an, wo mich meine Eltern und zwei Freunde willkommen hießen.
Tag des Abflugs
Zurück in Deutschland
Auf dem Rückweg vom Flughafen nach Hause hielten wir an, um etwas zu frühstücken und ich durfte nach 10 Monaten wieder echte deutsche Backkunst genießen. Zu Hause angekommen halfen mir meine Freunde meine Koffer auszupacken und schon mal alles ein wenig zu organisieren. Am Abend kamen dann noch mehr Freunde und Familie zu Besuch und wir verbrachten einen schönen gemeinsamen Abend.
Meine erste Woche zurück in Deutschland war alles andere als langweilig. Das war auf der einen Seite gut, da ich so abgelenkt war und nicht so viele Gedanken an Amerika verschwendete, doch auf der anderen Seite war ich auch ziemlich überfordert. Ich werde noch vor den Sommerferien meine deutsche Schule besuchen, um wieder in das Schulsystem rein zu kommen und ich denke das wird mir helfen, um wieder eine Routine aufzubauen.
Und mit dem letzten Monat ging auch mein Auslandsjahr zu Ende. Es war eine unglaubliche und unvergessliche Zeit. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, die ich niemals vergessen werde und bin unglaublich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte für ein Jahr ins Ausland zu gehen.
Anna-Mara verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Texas, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.