9:21 13. February 2023

Mein sechster Monat in Texas 

Ich bin nun ein halbes Jahr in den USA und es fühlt sich so verrückt an. Um ehrlich zu sein, kann ich gar nicht sagen, ob es sich bis jetzt lang oder kurz angefühlt hat, wahrscheinlich irgendwas dazwischen.
In diesem Bericht möchte ich euch erzählen, was ich in den letzten Wochen so alles erlebt habe.

Was so passiert ist:

Ich habe mich im letzten Monat sehr oft mit meinen Freunden getroffen. Wir waren zusammen frühstücken, haben Filmabende oder Spaziergänge gemacht, Leinwände bemalt und uns in Cafés getroffen, um zu lernen.

Außerdem hatte meine Gastmutter Geburtstag. Zur Feier des Tages sind wir essen gegangen. Es war ein total süßes mexikanisches Restaurant mit sehr leckerem Essen. Danach haben wir uns noch Ice Cream geholt und den Abend zusammen verbracht.

Ein anderes außergewöhnliches Erlebnis war, dass uns tatsächlich eine Katze zugelaufen ist. Meine Gastfamilie hat schon seit 3 Jahren eine Katze und ist generell sehr tierfreundlich. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Katze uns zugelaufen ist, war es draußen Tags sowie nachtsüber sehr kalt. Nachdem meine Gastschwester und ich nun wirklich betteln mussten, entschieden sich meine Gasteltern dazu, die Katze kurzzeitig aufzunehmen. Meine Gastschwester brachte die Katze dann zum Tierarzt und wir haben uns sehr gut um sie gekümmert. Das einzige Problem war nur, dass sich unsere Katze nicht so gut mit der neuen Katze verstand und so kam es oft zu kleinen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Haustieren. Mein Gastvater fing dann an sich langsam nach einer neuen Behausung für das zugelaufene Tier umzusehen und wir haben eine sehr freundliche junge Frau kennengelernt, welche die Katze am Ende des Monats zu sich aufnehmen wird. Ehrlicherweise werde ich die Katze schon ein wenig vermissen, da sie mir wirklich ans Herz gewachsen ist, doch ich denke, dass sie bei ihrer neuen Besitzerin gut aufgehoben ist und wahrscheinlich keine Auseinandersetzungen mit anderen Katzen haben wird.

Ansonsten stand der letzte Monat ganz unter dem Motto „Hochzeit“. Meine Gastschwester bekam Ende Dezember einen Heiratsantrag und ist seitdem total im Hochzeitsfieber. Ende Januar waren meine Gastschwester, meine Gastmutter und ich auf einer Hochzeitsmesse in Houston. Wir sind am Morgen losgefahren und haben dann den ganzen Mittag auf der Messe verbracht. Die Messe war in einer großen Halle in einem Veranstaltungsgebäude mitten in Houston. Die Halle war voller Stände von Brautkleid Verkäufern und Konditoren, Reisebüro Vertretern für die Flitterwochen oder Hochzeits Fotografen und noch vieles mehr. Das hieß: Reizüberflutung vorprogrammiert! Es war sehr laut und voll, aber auch sehr interessant, denn man bekam einen Eindruck von den Dingen die auf einen zukommen, wenn man heiratet. Es war doch sehr überfordernd für meine Gastschwester, dennoch ich denke, dass es ihr trotzdem sehr gut gefallen hat (mir natürlich auch!). Nach mehreren Stunden auf der Messe entschieden wir uns dafür, ein bisschen frische Luft zu schnappen. Wir sind in den direkt neben gelegenen Park namens „Discovery Green“ gegangen (und ja, in den USA hat alles einen außergewöhnlichen und fancy Namen). Doch man muss ehrlich sagen, dass der Park sehr schön ist. In dem Park sieht man Kunst von lokalen Künstlern, es werden Yoga und Sport Kurse angeboten, es gibt Spielmöglichkeiten für Kinder (und sogar Erwachsene) und eine Eislaufbahn. Wir holten uns einen Café und sind durch den Park gelaufen, um das gute Wetter zu genießen. Am Abend sind wir dann noch in Houston essen gewesen. Es war ein wirklich sehr schöner Tag und ich habe die Zeit mit meiner Gastschwester und Gastmutter sehr genossen.

Und da das Thema „Hochzeit“ einmal nicht genug ist, habe ich auch noch eine andere Geschichte zu erzählen…
Ich wusste schon immer, dass meine Gastfamilie sehr spontan ist, doch so etwas hatte ich noch nicht erlebt. An einem Freitag Abend kam meine Gastmutter zu mir, um mir mitzuteilen, dass mein Gastbruder an dem darauf folgenden Montag heiraten wird. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal, dass er schon seit knapp zwei Jahren mit seiner Freundin verlobt war. Jedenfalls war die ganze Sache wirklich sehr spontan und nicht wirklich geplant. Doch davon ließ sich keiner beirren. Es war Montag, der Tag der Hochzeit und meine Gasteltern und ich saßen im Auto auf dem Weg zum Standesamt, als mein Gastbruder anrief. Er erzählte uns total aufgeregt, dass er und seine Verlobte die Papiere für die Eheschließung zu Hause vergessen hatten. Nach kurzer Diskussion stellte sich dann aber heraus, dass die Beiden die Papiere wohl am nächsten Tag vorbeibringen könnten und die Hochzeit doch noch an dem Tag stattfinden kann. Als wir am Standesamt ankamen, waren die restlichen Geste schon da. Die Zeremonie wurde im kleinen Ramen mit Freunden und Familie gefeiert und nach einer kurzen Diskussion mit dem Trau-Redner über die Bezahlung fuhren wir dann zu einem typisch texanischem Restaurant. Nach dem Essen sind wir dann noch alle zu unserem Haus gefahren, um den Kuchen zu essen, den wir auf dem Rückweg gekauft hatten. Abschließend kann man wirklich sagen, dass die ganze Hochzeit sehr spontan war und viel improvisiert wurde. Doch so kenne ich meine Gastfamilie 🙂

Das Wetter in Texas:

Das Wetter in Texas war in den letzten Wochen echt verrückt… von Tornados und Eisstürmen über trockener Kälte zu Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Leute hier sind allerdings total daran gewöhnt und es ist nichts besonderes mehr für sie. Doch für mich umso mehr. Es war vor etwa 3 Wochen, an einem ganz normalen Schultag. Ich saß in dem Klassenraum meiner zweiten Stunde, als auf einmal der Strom ausfiel und wir eine Durchsage hörten, dass alle Schüler in ihren Klassenräumen bleiben sollen. Nach kurzer Zeit stellte sich dann heraus, dass es eine Tornado Warnung gibt. Der Strom funktionierte dann erst wieder nach ein paar Stunden, doch dafür mussten alle Schüler, (inklusive meine Klasse und ich) die in Klassenräumen mit Fenstern festsaßen „evakuiert“ werden. Das heißt, wir gingen in einem uns zugewiesen Raum ohne Fenster und warteten die Zeit ab. Es regnete in Strömen und man hat selbst im Inneren des Gebäudes den Tornado hören können. Alle Schüler wurden dann nach der 7. Stunde entlassen und durften nach Hause gehen. Der Schultag war wirklich verrückt…

Und die Schäden, die der Tornado angerichtet hatte konnte man natürlich auch überall sehen. Es gab viele Überschwemmungen und es war fast unmöglich auf den Straßen zu fahren.
Es regnete dann die ganze folgende Woche jeden Tag und mein Cross Country Team verlegte das Training in das Schulgebäude, was ziemlich witzig war. Wir rannten dann durch das ganze Schulgebäude und mussten Lehrkräften, sowie Schülern öfter mal ausweichen.
Nach einer Woche Regen und Kälte änderte sich das Wetter und wir bekamen wieder an die 25 Grad.

Die ständig wechselnden Wetterverhältnisse sind schon echt nicht einfach und ich glaube, ich mich nie so ganz daran gewöhnen werde. Doch zumindest kann ich es akzeptieren und das beste daraus machen 🙂

Die nächsten Wochen:

Für die nächsten Wochen habe ich schon einige Pläne.
In Houston fängt Ende Februar das große Rodeo statt. Houston Livestock Show and Rodeo ist die größte „Viehausstellung“ und Rodeo der Welt. Es beinhaltet eine der reichsten professionellen Rodeo-Events der regulären Saison. Es finden jährlich viele Konzerte statt mit richtigen „Weltstars“. Auch ich habe mir schon Karten für zwei Konzerte gesichert und freue mich schon unglaublich auf dieses typisch texanische Event. Außerdem bin ich auch ein Teil der ganzen Veranstaltung, denn ich habe bei einem Fotografie Wettbewerb im Rahmen des Rodeos teilgenommen. Anfang März werden dann die Bilder aller Kandidaten beim Rodeo ausgestellt und Preise verliehen. Ich bin gespannt, ob ich etwas gewinnen werde!
Außerdem planen meine Gastmutter und ich einen Trip nach San Antonio, um ein Wochenende dort zu verbringen und uns die Stadt anzuschauen.
Ich bin gespannt auf das, was mich in den nächsten Wochen erwarten Word und werde im nächsten Beitrag davon berichten 🙂

Anna-Mara

Anna-Mara

Texas, USA

Anna-Mara verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Texas, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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