Der Oktober war ein sehr schöner, aber auch trauriger Monat. So langsam kam mehr Normalität in meinen Alltag, aber dennoch habe ich viele neue Sachen kennengelernt z.B. wie man in Amerika Halloween feiert.
Alles begann am ersten Oktoberwochenende. Da meine Gastmutter Halloween über alles liebt, hat sie für meinen Gastbruder und mich einen Halloween Tag organisiert. Der bestand darin, dass wir „Hocus Pocus 1“ und „2“ gesehen haben (ich kann die Filme nur weiterempfehlen!), Kürbisse ausschnitzten und Halloween Kekse dekorierten. Am nächsten Tag bin ich mit meiner Freundin Ema, die aus Tschechin kommt und meiner Gastmutter, in einen Riesen Halloween Verkleidungsladen gegangen und sahen uns nach Kostümen um. Eigentlich wollten wir uns als Feen verkleiden, aber leider gab es keine schönen Kleider. Also mussten wir nach Alternativen suchen. Ema kam auf die Idee, dass wir uns als „Flapper“ (das waren Frauen, Ende der Goldenen 20er Jahre, die sich komplett anders gekleidet haben, darunter fielen auch Mini-Röcke) verkleiden könnten und schon fanden wir auch die passenden Accessoires!
Ein paar Wochen mussten noch vergehen und dann stand schon das Halloween-Wochenende vor der Tür. Am Samstag gingen wir zunächst erstmal zu Disney on ICE, eine superschöne Eishow-Revue, in der viele Disney Charaktere eine tolle Performance auf dem Eis ablieferten. Am Sonntag sind wir dann auf die Fair gegangen. Die Fair ist sowas wie ein Jahrmarkt, mit ganz verrücktem Essen, Getränken, einer Farm, mit vielen süßen Tieren und Unmengen von Fahrgeschäften. Der Tag war insgesamt superschön und ich habe zum ersten Mal einen Corndog und frittierten Oreo gegessen, beides war unfassbar lecker. Ich hatte am Anfang ein wenig Angst, dass mir das Ganze nicht so gut bekommen würde, vor allem nach dem ich sieben Fahrgeschäfte mit Loopings gefahren bin, aber alles „hielt“ und es war einfach nur superlecker. Am Montag war dann endlich Halloween, wir hatten leider an diesem Tag auch Schule, dafür zum Glück nicht so lange. Ema kam gleich nach der Schule mit zu mir und wir machten uns fertig und sind gleich um die Häuser gezogen, was super viel Spaß gemacht hat. Die ganze Nachbarschaft war geschmückt und alle hatten gute Laune und am Ende hatten wir so viele Süßigkeiten, darunter auch Reeses, Sour Patches und weitere amerikanische Süßigkeiten. Nachdem Abendessen sind wir ins Nachbarhaus rüber zu meiner Freundin Madison gegangen und haben den Abend schön ausklingen lassen. Halloween 2022 war auf jeden Fall ein tolles Event und war vor allem genauso wie in den Filmen. Am nächsten Tag hatten wir wieder Schule und zum Glück war dann auch gleich noch Emas 17. Geburtstag, das Feiern ging also gleich in die nächste Runde. Nach der Schule sind wir mit ihrer Familie mexikanisch essen gegangen, das allerdings war höllisch scharf….
Nach diesen vier, mega tollen Tagen ist leider etwas sehr Trauriges passiert, etwas wovor ich am meisten Angst hatte das es während meines Auslandsjahres passieren würde. Mein kleines Kaninchen ist leider verstorben, es war schon neun Jahre alt, aber dennoch ist es sehr plötzlich passiert, vor allem, weil ich auch nicht mitbekommen hatte, dass es in den letzten Wochen schwächer geworden ist. So eine Nachricht von seiner Mama über FaceTime mitgeteilt zu bekommen war schrecklich und ich wünsche es niemanden. Für mich war es auch der bisher traurigste Moment meines Auslandjahres. Für die meisten ist es wahrscheinlich nur ein Kaninchen, aber für mich war es viel mehr. Besonders traurig war es auch, weil mit ihm auch ein kleines Stück Kindheit verloren gegangen ist. Die nächsten Tage war ich ziemlich down. Ich wollte einfach nur zu meinen Eltern und mein Kaninchen noch ein letztes Mal sehen. Ich hatte Angst, dass es mich vergessen hat, da ich mich ja schon vor drei Monaten, von ihm verabschieden musste. Trotzdem war ich dankbar für alle, die mich in dieser Zeit unterstützt haben, wie z.B. meine Granny, die mir immer meine Lieblings Pancakes gebacken hat, was ich als superlieb empfunden habe. Dieser Moment, der jedenfalls unfassbar schrecklich für mich war, hat er mich sehr geprägt aber auch stärker gemacht.
Jotty verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in South Carolina, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.