In diesem Bericht geht es über meinen Flug und die ersten Tage im Internat.
Auch wenn ich jetzt schon etwas länger in der USA bin kann ich mich trotzdem noch sehr gut an die Anfangszeit erinnern. Unter anderem habe ich auch ein Auslandsjahr Tagebuch angefangen, was ich jedem, der vorhat ein Auslandsjahr zu machen nur weiter empfehlen kann. Vor allem um Sachen nochmal Revue passieren zu lassen und natürlich auch, damit man die Momente nicht vergisst.
Kommen wir erstmal zum Flug. Ich bin alleine geflogen, was aber auch nicht schlecht war. Direkt in Deutschland an der Warteschlange zur Security ist mir die amerikanische Offenheit entgegengekommen. Eine Frau hat mich freundlich angesprochen und gefragt wo es hin geht. Ich konnte dann schon erstmals meine Englischkenntnisse etwas auf die Probe stellen und mir die Zeit vertrieben. Dieser Moment hat mir aber auch zum ersten Mal den Realitätscheck gegeben, dass es jetzt tatsächlich ein paar tausend Kilometer weit weg geht.
Der Flug war sehr entspannt und meine Nervosität war nur gelegentlich zu spüren. Als ich angekommen war, stand ich erstmal zwei Stunden an der Security Schlange zum Reisepass und zum Visum checken. Nachdem ich meine Koffer in der Hand hatte und rausgegangen bin ist mir direkt ein Schild mit meinem Namen und dem Namen meiner Schule aufgefallen. Ich wurde dann sehr freundlich von meiner Hausmutter und ihrer Tochter empfangen. Die Autofahrt von dem Flughafen bis zum Internat hat fast zwei Stunden gedauert. Ich war so aufgeregt endlich die anderen in dem Internat zu sehen, weil meine Hausmutter mir auf der Fahrt schon so viel über die Leute erzählt hat. Als wir dann endlich angekommen sind habe ich meine Koffer in mein neues Zimmer gestellt und meine Roommate kennengelernt. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde der anderen Mitbewohnern sind wir direkt erstmal zu Walmart gefahren. Dort habe ich meine Schulsachen besorgen und bin mit zwei anderen danach noch zu Starbucks gegangen. Zurück im Internat habe ich erstmal mein Zimmer eingeräumt. Ich hatte dann nur noch einen freien Tag, bis ich meinen ersten Schultag hatte.
Um ehrlich zu sein habe ich in den ersten zwei Tagen sehr an meiner Entscheidung, ein Auslandsjahr zu machen gezweifelt. Ich habe meine Familie und Freunde schon direkt vermisst und darüber nachgedacht wie ich schnellstmöglich wieder von hier wegkomme. An dem Punkt hätte ich nicht gedacht, dass sich das noch so ändern wird.
Mein erster Schultag
Wegen den Jetlag bin ich fast eine Woche lang immer um 5 Uhr aufgestanden. Es hat sich aber ziemlich schnell wieder gelegen. An meinem ersten Schultag bin ich etwas früher zur Schule gegangen. Weil ich nicht rechtzeitig ein Visum bekommen habe, bin ich eine Woche später als Schulstart angekommen und konnte deswegen die organisatorischen Dinge nicht schon vorher klären. Ich habe erstmal mit der Administration meinen Stundenplan zusammengestellt. Insgesamt wurde ich sehr freundlich begrüßt und mir haben direkt alle weitergeholfen und die Schule gezeigt. Ich habe auch einen Locker(Spind) bekommen, aber ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig wäre den Code dafür einzugeben. Mir haben bestimmt drei Lehrer dabei geholfen, aber keiner wusste wie es geht. Ein Youtube Video hat dann aber doch geholfen.
Jedes mal als ich in eine andere Klasse gekommen bin haben mich direkt Schüler auf einen Platz angewiesen und mit mir gesprochen. Ich war anfangs etwas nervös darüber Leute ansprechen zu müssen, aber das musste ich gar nicht, weil so viele interessiert waren, mehr über mich kennenzulernen. Das ist auch nach Wochen so geblieben und ich wurde zu Treffen eingeladen oder bin mit Leuten zu Starbucks gefahren. Da haben sie mir die Stadt gezeigt und alles Neue erklärt. Anfangs war das sehr überwältigend und ich habe mich direkt so willkommen gefühlt, dass die Gedanken der ersten zwei Tage komplett verschwunden sind. Ich habe direkt noch am ersten Tag das Cross Country Team kennengelernt und mich bei Clubs angemeldet. Die aller erste Woche war zusätzlich eine besondere Woche. Da wir “Spirit Week” hatten gab es jeden Tag ein anderes Thema für die Outfits. Mittwochabend gab es ein Dodgeball Game an der Schule und danach bin ich mit einer Gruppe von Mädchen mitgefahren, die ich gerade erst kennengelernt hatte. Bei einer zu Hause haben wir uns fertig gemacht und sind weiter zu einem anderen Schüler gefahren, wo fast alle aus meinem Jahrgang bereits vor Ort waren. Dort habe ich sehr viele kennengelernt und wir haben sogar am Ende mit fast allen dort übernachtet und sind am nächsten Tag zur Schule gefahren. Dies war aber nur möglich, weil der Tag wieder ein besonderer war.
Wir hatten “Spirit Day”. Das heißt, dass alle erstmal die T-Shirts und Shorts je nach Klassenstufe bekommen haben und wir danach draußen Spiele gespielt haben. Es gab ein Schlammbecken, wo wir Tauziehen gemacht haben, eine Wasserrutsche, und viele andere Spiele, die man auf den Bildern sehen kann.
Beim letzten Bild zum Beispiel ging es darum, dass sich einer auf eine Platte über ein mit Wasser gefülltes Becken setzt.. Rechts daneben konnten die anderen Mitschüler mit Tennisbällen auf die Scheibe ziehlen. Wenn jemand getroffen hat ist die Sitzfläche nach unten geklappt und man ist ins Wasser gefallen, wie ich in dem Moment. Mittags gab es Hamburger. Insgesamt war es eine sehr lustige erste Woche. Allerdings ging es danach tatsächlich ans lernen und der normale Schulalltag begann.
Pia-Sophie verbringt ihr Auslandsjahr 2021/2022 an einem Internat in Illinois, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.