Wiederkommen aus dem Auslandsjahr

Sarah in den USA

Wieder zuhause zu sein, nachdem ich mir für fünf Monate ein Leben in der USA aufgebaut habe, war ein reines Gefühlschaos. Es gab vieles was ich verarbeiten musste und wusste ganz lange nicht wieso genau ich mich so fühlte. Natürlich ist man nach der Reise von Amerika nach Deutschland müde und aufgewühlt. Aber auch nach der persönlichen Reise und der Entwicklung ist es anstrengend und aufwühlend wieder zu Hause zu sein. Ich war total überfordert und wusste gar nicht was ich zuerst erzählen will und was ich meine Familie und Freunde zuerst fragen will. Denn ich war froh und auch euphorisch mein sonst gewohntes Umfeld wiederzusehen. Auf der anderen Seite vermisst man sein Leben im Gastland und ist traurig sich von der Gastfamilie verabschieden müssen. Nach den ersten Tagen wieder in Deutschland fühlte ich eine gewisse Leere in mir, da nach ein paar Tagen die Euphorie des Ankommens verschwindet und das Interesse der anderen Leute nur kurz anhält.

Austauschschüler lernen so viel Neues kennen und nehmen viel aus diesen Erfahrungen mit und die Menschen zuhause können es möglicherweise nicht nachvollziehen und werden deine individuellen Eindrücke eher nicht verstehen. Ich empfand es als schwierig manche Ereignisse in Worte zu fassen und fühlte mich häufig einsam mit diesen Erlebnissen. Austauschschüler wollen so viel erzählen, doch dies könnte nicht den ständig wiederholenden Fragen von Menschen zuhause entsprechen. Besonders als der Alltag in der zweiten Woche wieder zu Hause anfing, fühlte ich mich sehr leer und allein. Schnell ist man wieder im Alltag gefangen und dies war sehr deprimierend für mich. Deswegen fühlten sich die Erfahrungen aus diesen wichtigen fünf Monaten eher unbedeutend an.

Ständig hingen meine Gedanken in Amerika und auf das was ich zurück gelassen habe. Ich habe etwas Zeit gebraucht bis Deutschland sich wieder wie meine Heimat angefühlt hat. Doch auch diese schwere Zeit geht vorbei und ich habe akzeptiert, dass der Lebensabschnitt sich schließt aber die Erinnerungen bleiben. Mir hat es auch geholfen in Kontakt mit meiner Gastfamilie zu bleiben und sich auf weitere Abenteuer zu freuen.